Mit den ersten Septembertagen verstreichen die letzten vorlesungsfreien Tage, bevor das Herbstsemester losgeht. Nach so langer Zeit ohne essen in der Mensa und Schlange stehen im Studentenladen quillt einem die Motivation fast schon täglich über – da ist es natürlich genau der richtige Zeitpunkt, sich zu überlegen, womit man den Ausgleich zum intellektuellen Tageswerk schafft. Alleine für sich oder mit Anderen Musik zu machen, ist nicht nur wahnsinnig sexy, sondern wir werden zudem nicht müde zu betonen, dass Musik auch bei einem selber messbar Gutes tut (jüngst nämlich hier und hier, um genau zu sein). Darum ist es unsere Pflicht, dir Musikunterricht ans Herz zu legen.
Wenn du in der Schweiz zur Schule gegangen bist, ist die Wahrscheinlich recht hoch, dass du in der Primarschule wenigstens über das allseits geschätzte Xylophon mit dem Zauber selber gemachter Musik in Berührung gekommen bist. Als etwas ambitioniertere Person steckte danach wahrscheinlich auch für mindestens ein Jahr eine Blockflöte in deinem Schulranzen. Was im Anschluss daran mit deiner Karriere als Musikerin oder Musiker passiert ist, lässt sich weniger mit dem Instrument deiner Wahl beschreiben als darüber, ob du jetzt noch ein Instrument spielst oder nicht. Denn für viele endet das Abenteuer Musikunterricht verfrüht im Frust – ludus interruptus, ein klassischer Fall.
Abgesehen von einigen Sonderfällen scheitert das Ganze entweder an der Lehrperson respektive daran, dass du zum Aussteiger wirst, weil du deine musikalischen Träume nicht verwirklichen kannst im Unterricht. Oder es scheitert am Instrument. In beiden Fällen ist der Verlust enorm, wenn man daran zurückdenkt, was das Musizieren alles Fantastisches mit uns anstellt. Glücklicherweise gibt es für beide Fälle Punkte, wo du den Hebel ansetzen kannst, um dich von dieser unglücklichen Pfadabhängigkeit in eine neue zu hieven.
- Fall 1: Das Instrument ist über jeden Zweifel erhaben – nicht aber die Lehrperson.
Es ist Zeit, einen neuen Anlauf zu versuchen. In der Zwischenzeit sind deine Vorstellungen gereift, du weisst, was du willst und was du kannst. Mit diesem Wissen kannst du jetzt durch unser Angebot stöbern und dir die Lehrperson aussuchen, von der du den besten Unterricht für dich selber bekommst. - Fall 2: Die Lehrperson kann nichts dafür – das Instrument war einfach doof.
Auch hier gilt: Es ist Zeit, einen neuen Anlauf zu versuchen. Als Primarschüler schon auf das Instrument zu stossen, das einem das ganze Leben lang begleiten wird, muss überhaupt nicht die Regel sein. Die Regel ist wohl eher, dass bei der Instrumentenwahl platte Heuristiken im Vordergrund standen („Schlagzeug ist kein Instrument für Mädchen“, „Spiel doch Klavier, wenn deine Schwester schon eines hat“, „Wenn du Geige spielen kannst, kannst du jedes Instrument spielen“, blablabla), anstatt deine Persönlichkeit. Die Entscheidung stand von Beginn weg auf wackeligen Beinen. Zur Verteidigung: Deine Persönlichkeit war damals bestimmt nicht dieselbe wie heute. Trotzdem passt einfach nicht jedes Instrument gleich gut zu jedem Menschen. Nur: Wie findest du jetzt dieses verflixte passende Instrument?
Die Verhaltensforscherin Priscilla Dunstan hat gerade Anfangs Woche einen Beitrag verfasst, der diese Frage aufgreift. Sie unterscheidet vier Typen von Veranlagungen und teilt ihnen unterschiedliche Instrumente zu:
- Taktile Personen: Wenn du jemand bist, der die Dinge vor allem über Berührungen erfasst, wirst du wahrscheinlich eine Stärke bei Instrumenten haben, die eine gewisse Konstitution verlangen. Das sind vor allem Blasinstrumente, aber auch grössere Saiteninstrumente wie das Cello oder der Kontrabass. Als taktile Person schätzt du ein klares Regelwerk, was dich zu einem hervorragenden Mitglied für Orchester macht.
- Visuelle Personen: Folgst du der Devise „Mit den Augen aufsaugen“, magst du wahrscheinlich geordnete Verhältnisse, wo du die Dinge mit einem Blick erfassen kannst. Das Klavier dürfte da für dich eine befriedigende Lösung sein. Nicht nur, weil es schön ordentlich ist, sondern auch, weil man als Pianist die Leute beeindrucken kann – und das den Visuellen wichtig ist.
- Auditive Person: Für Leute, die vor allem über das Gehör aufnehmen, wird die Freiheit von Saiteninstrumenten die grösste Zufriedenheit bieten. Hier hast du schnell die Möglichkeit, ein Lied nach Gehör nachzuspielen oder einfach zu improvisieren und musst dich nicht in der Struktur von Notenblättern eingeengt fühlen.
- Geschmacks- und geruchsorientierte Personen: Als solcher Typ orientierst du dich in der Instrumentenwahl an anderen Menschen, die dir nahe stehen – etwa deine Grossmutter oder dein bester Freund. Du baust eine nostalgische Verbindung zum Instrument deiner Wahl auf und dürftest mit sinnlichen Instrumenten wie einer Flöte oder Harfe grosse Freude haben.
Selber Musik erklingen zu lassen, ist jedes Mal ein erhabenes Erlebnis – und es ist über weiteste Strecken tatsächlich lernbar. Als Studentin oder Student bist du gerade auf der Spitze deiner Lernfähigkeit und gleichzeitig hast du bereits konkrete Vorstellungen dazu, was du willst. Das Opportunitätsfenster für musikalische Erfolgserlebnisse ist also so weit geöffnet, dass du selbst mit allem Unimaterial in den Armen noch immer bequem hindurchsteigen kannst. Schau dir mal unsere Lehrpersonen an und profitiere von unserem Angebot, eine unverbindliche Probelektion vereinbaren zu können!
Telefon: 044 500 24 41
E-Mail: fragen@instrumentor.ch
Titelbild: Ryan McGuire, http://www.gratisography.com/